Atempausen

Was machst du, um dich zu regenerieren? Viele Menschen klagen darüber, dass die Alltagswelt immer hektischer wird, die Ansprüche in der Arbeitswelt immer mehr zunehmen und es immer weniger Pausen gibt, um mal wieder auszuspannen, den eigenen Akku aufzuladen und wieder zu Kräften zu kommen.

Jeder Sänger und Spieler eines Blasinstruments weiß, dass Pausen in einem Stück essenziell sind. Ohne die Möglichkeit Luft zu holen, kann kein Mensch ein längeres Musikstück durchhalten. Über einen gewissen Zeitraum kann man mit der sogenannten Schnappatmung überbrücken. Das ist eine Methode, um ohne eine wirkliche Pause Luft zu holen. Allerdings bekommt man über diese Art nur relativ wenig Sauerstoff. Die Menge reicht, um eine Passage zu überbrücken, ist aber nicht vergleichbar mit einer im Stück eingebauten Pause, in der man wirklich Luft holen kann. Klar kann man seine Lunge trainieren, sodass man mit der Zeit immer längere Abschnitte schafft, ohne dass einem die Luft ausgeht. Aber das geht nur bis zu einem gewissen Punkt. Irgendwann braucht jeder eine Pause, um Sauerstoff in die Lungen zu tanken, um dann wieder mit vollem Sound weiterspielen zu können. Denn nur mit einer Lunge, die voll mit Sauerstoff gefüllt ist, kann man den kommenden Noten die Intensität und den Sound verleihen, den man möchte. Ohne Luft klingt jedes Musikstück dünn. Es berührt nicht, bleibt irgendwie leblos.

Dieses Luftholen kommt in unserem Alltag oft zu kurz. Wir sind auf Effizienz geeicht, nutzen jede Gelegenheit, um unsere freie Zeit sinnvoll zu gestalten, damit wir das Gefühl haben, dass wir produktiv sind. Aber zu welchem Preis? Ähnlich wie mit der Schnappatmung können wir ohne Pausen bzw. mit minimalen Regenerationszeiten eine gewisse Zeit funktionieren. Ich sage hier bewusst ‚funktionieren‘, denn um wirklich das Maximum an Energie zu bringen, reicht eine Schnappatmung bei Weitem nicht aus.

Und es gibt noch einen zweiten Aspekt, der mir in letzter Zeit immer mehr auffällt. Immer wieder muss ich feststellen, dass viele Menschen gar keine Ahnung haben, was ihnen guttut. Was sie tun können, um Energie zu tanken und sich wieder zu regenerieren. Manche haben es nie gelernt, manche haben es vergessen. Wir surfen in der bisschen freien Zeit, die wir haben im Internet oder zappen uns durch Filme und Serien und haben danach trotzdem noch das Gefühl, müde und ausgelaugt zu sein.

Auch ich bin davor nicht gefeit. Meine To-Do-Liste ist oft voller, als meine freie Zeit an Möglichkeiten bietet. Und auch ich verliere immer mal wieder aus dem Blick, was mir eigentlich guttut und was meine Akkus wieder auflädt. Aber ich versuche immer wieder mir ganz bewusst Zeiten einzuräumen, um mal wieder richtig Luft zu holen. Auch ich musste erst lernen, was wirkliche Atempausen für mich sind. Aber ich habe mich auf den Weg gemacht und verschiedene Dinge ausprobiert. Und heute habe ich ein Sortiment an Möglichkeiten, von denen ich weiß, dass sie mir guttun und dass ich dadurch Kraft und Energie tanken kann. Und so kann ich je nach Stimmung und Laune mir eine der Möglichkeiten raussuchen, wenn ich mir einmal wieder bewusst etwas Gutes tun will oder merke, dass meine letzte Pause schon wieder viel zu lange her ist.

Wann gönnst du dir mal wieder eine richtige Atempause? Und was tut dir gut? Wie kannst du deine Akkus wieder aufladen und einmal wieder richtig tief Luft holen? Mach dich auf die Suche, es lohnt sich.

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